Am 6. Mai 1994 war es soweit: Mit einer feierlichen Zeremonie wurde der Eurotunnel eröffnet. Seit 30 Jahren verbindet er nun schon Großbritannien und Frankreich – dem Brexit zum Trotz. Ein Bestandteil dieser ingenieurtechnischen Meisterleistung ist der PCI Vergussmörtel 50*. Und: Auch Sika war am Bau des Eurotunnels beteiligt.

Die Geschichte des Eurotunnels reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als erste Pläne für eine feste Verbindung zwischen England und Frankreich entwickelt wurden. Doch es dauerte mehr als 180 Jahre, bis das Projekt tatsächlich gestartet wurde. 1986 unterzeichneten die britische Premierministerin Margaret Thatcher und der französische Präsident François Mitterrand den Vertrag zur Errichtung des Eurotunnels. Im darauffolgenden Jahr begann der Bau.

Eine technische Herausforderung

Mit einer Gesamtlänge von etwa 50 Kilometern, davon 38 Kilometer unter dem Meer, ist der Eurotunnel einer der längsten Unterwassertunnel der Welt. Die Konstruktion in dieser Tiefe und Länge stellte enorme Anforderungen an das Bauverfahren. Die Ingenieure mussten modernste Technologie einsetzen, um den Tunnel durch den Ärmelkanal zu bohren.

Der Eurotunnel umfasst drei Röhren: zwei für den Zugverkehr und einen Versorgungstunnel. Der Versorgungstunnel dient als sicherer Fluchtweg für Passagiere und Personal, beherbergt wichtige Infrastruktur für die Belüftung und ermöglicht regelmäßige Inspektionen, Reparaturen und Wartungsarbeiten – ohne den regulären Zugverkehr zu stören. Im September 1991 und März 1992 beriet PCI die Bauherren hinsichtlich des Vergussmörtels der Kabelnuten im Versorgungstunnel.

Kabelnutverguss im Versorgungstunnel

Im Versorgungstunnel wurden Kabelnuten in den Boden integriert, um elektrische Leitungen zu verlegen. Diese Leitungen dienten der Energieversorgung von induktiv geführten Spezialfahrzeugen der Firma AEG. In die vorhandenen Laufflächen des Versorgungstunnels wurden jeweils zwei Nuten eingefräst. In diese legten die Arbeiter mit PVC-Hart-Ummantelung versehene Kupferkabel ein. Diese wurden alle 2,25 km von einer Fahrbahn zur anderen geführt, um die planmäßige Überfahrt der Querfuge zu ermöglichen. Die Kabelnuten sollten anschließend durch Fugenverguss verschlossen werden.

Widerstandsfähiger Vergussmörtel von PCI

Das englisch-französische Baukomitee stellte strenge Anforderungen an das dafür notwendige Material. Der Fugenverguss musste der Belastung durch das regelmäßige Überfahren der Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von ca. 9 Tonnen standhalten. Zudem durfte er nicht brennbar sein und sollte Temperaturen von -10 °C bis +45 °C aushalten. Und er musste der salzhaltigen Luft mit einer relativen Feuchte zwischen 30 % und 90 % widerstehen.

Aufgrund dieser Anforderungen empfahl PCI das Produkt PCI Vergussmörtel 50*. Die Firma Otto Alte-Teigeler GmbH Spezialbau Verkehrsflächen führte den Auftrag vor Ort aus und vergoss die Nuten nach dem Einlegen der Kabel mit dem eingefärbten PCI Vergussmörtel 50*. Von Juni 1993 bis Oktober 1993 wurden täglich zwischen 5.000 und 6.000 Meter bewältigt. In insgesamt 11.500 Stunden Präzisionsarbeit wurden 202.000 Meter Induktionsfugen millimetergenau mit damals dafür entwickelter Lasertechnik und Diamantwerkzeugen à 15 x 30 mm verfüllt.

Während PCI mit hochwertigem, dauerhaft funktionsfähigem Vergussmörtel den Kabelnutverguss im Versorgungstunnel ermöglichte, unterstützte Sika den Bau des Eurotunnels mit Beton-Zusatzmitteln für Segmente und Betoninstandsetzungsprodukten.

Qualität, die hält

Der Eurotunnel hat sich seit seiner Eröffnung zu einer wichtigen Handels- und Verkehrsverbindung entwickelt und ist dadurch von enormer wirtschaftlicher Bedeutung für Europa. Seit 30 Jahren verkehren Menschen und Güter schnell und zuverlässig zwischen Calais und Folkestone. Ein Meilenstein, der durch technische Höchstleistung möglich wurde – und durch den Einsatz hochwertiger Baustoffe.


*Nicht mehr erhältlich, Nachfolger-Produkte PCI Repaflow, PCI Repaflow plus und PCI Repaflow Turbo.

** Quelle zu Informationen zum Eurotunnel: Vor 25 Jahren: Eröffnung des Eurotunnels | Hintergrund aktuell | bpb.de