Kritische Untergründe Ausgleichen und Verstärken
Renovation eines Bauernhauses
Kritische Untergründe Ausgleichen und Verstärken
Renovation eines Bauernhauses
Geht es um den Umbau von bestehendem Wohnraum werden oft neue hochwertige Bodenbeläge, wie Parkett, Fliese oder auch Naturstein in Betracht gezogen. Freundliche Farben, grosszügige Formate, einfacher Unterhalt und vieles Mehr wird gewünscht. Nicht selten versucht man eine Heizungslösung in die Boden- oder auch Wandrenovation einzubauen. Dazu kommt praktisch in allen Objekten, dass die zur Verfügung stehenden Aufbaudicken sehr beschränkt sind vor allem durch bestehende Türen. Ausserdem verlangen die neuen Normen auch bei Umbauten, Massnahmen gegen den Trittschall. Diese Anforderungen sind nicht abschliessend und zeigen, dass bei der Planung und Umsetzung von Renovationen objektweise ausgeklügelte Lösungen gefunden werden müssen. Ein solches Beispiel stellt der Umbau eines Bauernhauses dar.
1. Allgemeine Informationen zum Objekt
Projekt:
Renovierung eines alten Waadtländer Bauernhauses
Ausführung von Fussbodenheizungen auf verschiedenen Untergründen
Herausforderungen:
niedrige Etagenhöhe
Beschichten und ausgleichen von verschiedenen kritischen Untergründen
Installation von Fussbodenheizungen mit möglichst geringer Dicke
Endbeläge bestehend aus Fliesen und Parkett
Untergründe:
Erdgeschoss: Bodenplatte erdberührt mit Bitumendichtungsbahn versehen.
Obergeschosse: Alte Holzböden teilweise mit Versätzen offenen Fugen und grossen Urchbiegungen.
2. Baukonzept
Wie oft bei alten Häusern sind die Raumhöhen sehr knapp bemessen und alle Untergründe sei es die Wände oder die Böden sind weder lot- noch waagrecht. Da das Gebäude noch kein Heizsystem mit Warmwasser besass galt es viele Aspekte möglichst mit einer Lösung abzudecken. Dabei wurde dem Konzept für den Ausgleich und die Egalisierung der Untergründe eine zentrale Rolle zugewiesen.
Thematik Untergründe:
Die erste Herausforderung waren die unterschiedlichen Untergründe. So war im Erdgeschoss eine erdberührte Bodenplatte vorhanden, die mit einer Bitumenbahn dampf- und wasserdicht ausgeführt wurde. Bitumen ist als Untergrund nicht mit allen Werkstoffen kombinierbar. In den Obergeschossen waren Holzdielenböden vorhanden, die teilweisen Höhenunterschiede aufwiesen und die sich unter Belastung stark durchzubiegen drohten.
Der Lösungsvorschlag musste somit als schwimmende Ausführung auf Bitumen für das Erdgeschoss funktionieren und in den Obergeschossen direkt im Verbund mit Holz, um eine ebene und tragfähige Unterlage zu schaffen.
Thematik Raumhöhe:
Eine Raumhöhe von 1.97 m vor der Ausführung der vorgesehenen Massnahmen ist an und für sich schon eine Herausforderung. Es galt also auch hier eine Lösung zu finden die neben der Herausforderung der Untergründe auch noch sehr dünnschichtig ausgeführt werden konnte.
Thematik Warmwasserheizung:
Als letzter Knackpunkt wurde von der Bauherrschaft eine Warmwasser-Fussbodenheizung gewünscht, die am besten gleich in die Lösung zum Thema Untergründe und Raumhöhe einbezogen werden konnte.
3. Was besagen die Normen?
Laut den geltenden SIA Normen beträgt die minimale zulässige Dicke eines zementösen Fliessestrichs (z.B. C20-F4) je nach Festigkeitsklasse und Zusammendrückbarkeit der Trenn- oder Dämmschicht zwischen 50 und 65 mm.
Bei einem Estrich mit Fussbodenheizung erhöht sich die Dicke des Bodens um den Aussendurchmesser der Heizungsrohre. Dadurch kann die Gesamtdicke des Estrichs je nach Art und Herkunft des Heizsystems zwischen 60 und 80 mm erreichen.
Bei den heutigen Anforderungen an den Trittschalll kommt oft noch hinzu, dass eine Trittschalldämmung im System eingebaut werden muss. Somit ergeben sich Gesamtdicken von Bodenkonstruktionen inkl. Endbelag (Fliesen oder Parkett etc.) von über 100 mm.
4. Zusammenarbeit mit den verschiedenen Beteiligten
Glücklicherweise wurde die PCI Bauprodukte AG schon frühzeitig beigezogen, um die unterschiedlichen Lösungsansätze zu besprechen. Dabei stellte sich heraus, dass eine einfache Standardlösung hier nicht ausreichen würde.
In Zusammenarbeit mit der Firma EMSEC in Genolier hat PCI Bauprodukte AG in Holderbank zwei technische Entwürfe erstellt, bei denen die bestehenden Einschränkungen, die Wünsche der Architekten, die Besonderheiten des spezielles Heizsystems und die verschiedenen projektierten Bodenbeläge berücksichtigt wurden
Nach intensiven Gesprächen wurden folgende Lösungen jeweils für das Erdgeschoss und die Obergeschosse gemeinsam mit der Bauleitung, der Bauherrschaft und den Unternehmen validiert.
5. Lösungsvorschläge PCI Bauprodukte AG
Im Erdgeschoss wurde eine Verlegung auf Bitumenbahn mittels einer Trennlage vorgesehen. Untenstehend in der schematischen Darstellung ist die Trennlage mit der Bitumenbahn eingezeichnet. Auf der linken Seite ist der schematische Aufbau gemäss SIA Norm aufgezeichnet. Daneben ist die PCI-Variante auf skizziert. Was sofort auffällt ist der Höhenunterschied zwischen den zwei Systemen. Mit der PCI-Variante wurde mit einer Gesamthöhe von 35 mm, die notwendige Lastverteilschicht aufgebaut, die Fussbodenheizung integriert und die Böden teilweise ausgeglichen.
Dank einer ausgeklügelten Formel der PCI Bauprodukte AG konnte die notwendige Lastverteilschicht auf der Bitumenbahn mit nur 20 mm ausgeführt werden anstatt wie gemäss Norm verlangt mit ca. 70 mm. Weiterhin empfiehlt die PCI für einen dünnschichtigen Aufbau die Ausführung eines Spezial-Heizsystems, das mit einer faserverstärkten Fliessmasse PCI Periplan Extra einge- und übergossen wird. Die Dicke über den Heizrohren wird hierbei mit mindestens 5 mm vorgegeben. Dies ermöglicht Warmwasser-Fussbodenheizungen mit einer Schichtdicke von gesamthaft 15 mm auf tragfähigen Untergründe. In unserem Fall im Erdgeschoss wurde dieser tragende Untergrund durch die Lastverteilschicht vorgängig erstellt.
Im Obergeschoss stellen sich die Verhältnisse der Dickeneinsparung noch etwas extremer dar. Denn das Warmwasser-Fussbodenheizsystem im PCI Periplan Extra integriert kann direkt auf Holzdielen appliziert werden, mit dem Vorteil, dass:
Die Holzdielen im Verbund mit dem PCI Periplan Extra eine Versteifung und Verstärkung erfahren.
Ein Ausgleich von leichten Unebenheiten erfolgen kann.
Die Gesamtschichtdicke des Systems ohne Endbelage 15-17 mm beträgt.
Im Vergleich dazu steht die normgerechte Ausführung immer noch mit einer Gesamtschichtdicke von 70 mm.
Im Gegensatz zum Neubau sind die Randbedingungen bei der Renovation oft enger gesteckt und Überraschungen beim Rückbau von bestehenden Belägen und Beschichtungen nicht ausgeschlossen. Deshalb müssen immer wieder Lösungen kurzfristig vor Ort gefunden werden. Es kann gut sein, dass Lösungsansätze gefunden werden müssen, die nicht normgerecht sind, aber aufgrund von Erfahrungen und Tests von Lieferanten basieren und somit den aktuellsten Stand der Technik wiederspiegeln.
Die Planung und Ausführung solcher Lösungen bedingt ein erfahrenes Team, das sich gegenseitig vertraut, hinterfragt und auch mal nein sagen kann falls die Lösungen nicht überzeugend sind. Deshalb sprechen wir uns klar für eine gemeinsame, möglichst frühzeitige Lösungsfindung unter allen beteiligten Parteien aus.
1. Allgemeine Informationen zum Objekt
Projekt:
Renovierung eines alten Waadtländer Bauernhauses
Ausführung von Fussbodenheizungen auf verschiedenen Untergründen
Herausforderungen:
niedrige Etagenhöhe
Beschichten und ausgleichen von verschiedenen kritischen Untergründen
Installation von Fussbodenheizungen mit möglichst geringer Dicke
Endbeläge bestehend aus Fliesen und Parkett
Untergründe:
Erdgeschoss: Bodenplatte erdberührt mit Bitumendichtungsbahn versehen.
Obergeschosse: Alte Holzböden teilweise mit Versätzen offenen Fugen und grossen Urchbiegungen.
2. Baukonzept
Wie oft bei alten Häusern sind die Raumhöhen sehr knapp bemessen und alle Untergründe sei es die Wände oder die Böden sind weder lot- noch waagrecht. Da das Gebäude noch kein Heizsystem mit Warmwasser besass galt es viele Aspekte möglichst mit einer Lösung abzudecken. Dabei wurde dem Konzept für den Ausgleich und die Egalisierung der Untergründe eine zentrale Rolle zugewiesen.
Thematik Untergründe:
Die erste Herausforderung waren die unterschiedlichen Untergründe. So war im Erdgeschoss eine erdberührte Bodenplatte vorhanden, die mit einer Bitumenbahn dampf- und wasserdicht ausgeführt wurde. Bitumen ist als Untergrund nicht mit allen Werkstoffen kombinierbar. In den Obergeschossen waren Holzdielenböden vorhanden, die teilweisen Höhenunterschiede aufwiesen und die sich unter Belastung stark durchzubiegen drohten.
Der Lösungsvorschlag musste somit als schwimmende Ausführung auf Bitumen für das Erdgeschoss funktionieren und in den Obergeschossen direkt im Verbund mit Holz, um eine ebene und tragfähige Unterlage zu schaffen.
Thematik Raumhöhe:
Eine Raumhöhe von 1.97 m vor der Ausführung der vorgesehenen Massnahmen ist an und für sich schon eine Herausforderung. Es galt also auch hier eine Lösung zu finden die neben der Herausforderung der Untergründe auch noch sehr dünnschichtig ausgeführt werden konnte.
Thematik Warmwasserheizung:
Als letzter Knackpunkt wurde von der Bauherrschaft eine Warmwasser-Fussbodenheizung gewünscht, die am besten gleich in die Lösung zum Thema Untergründe und Raumhöhe einbezogen werden konnte.
3. Was besagen die Normen?
Laut den geltenden SIA Normen beträgt die minimale zulässige Dicke eines zementösen Fliessestrichs (z.B. C20-F4) je nach Festigkeitsklasse und Zusammendrückbarkeit der Trenn- oder Dämmschicht zwischen 50 und 65 mm.
Bei einem Estrich mit Fussbodenheizung erhöht sich die Dicke des Bodens um den Aussendurchmesser der Heizungsrohre. Dadurch kann die Gesamtdicke des Estrichs je nach Art und Herkunft des Heizsystems zwischen 60 und 80 mm erreichen.
Bei den heutigen Anforderungen an den Trittschalll kommt oft noch hinzu, dass eine Trittschalldämmung im System eingebaut werden muss. Somit ergeben sich Gesamtdicken von Bodenkonstruktionen inkl. Endbelag (Fliesen oder Parkett etc.) von über 100 mm.
4. Zusammenarbeit mit den verschiedenen Beteiligten
Glücklicherweise wurde die PCI Bauprodukte AG schon frühzeitig beigezogen, um die unterschiedlichen Lösungsansätze zu besprechen. Dabei stellte sich heraus, dass eine einfache Standardlösung hier nicht ausreichen würde.
In Zusammenarbeit mit der Firma EMSEC in Genolier hat PCI Bauprodukte AG in Holderbank zwei technische Entwürfe erstellt, bei denen die bestehenden Einschränkungen, die Wünsche der Architekten, die Besonderheiten des spezielles Heizsystems und die verschiedenen projektierten Bodenbeläge berücksichtigt wurden
Nach intensiven Gesprächen wurden folgende Lösungen jeweils für das Erdgeschoss und die Obergeschosse gemeinsam mit der Bauleitung, der Bauherrschaft und den Unternehmen validiert.
5. Lösungsvorschläge PCI Bauprodukte AG
Im Erdgeschoss wurde eine Verlegung auf Bitumenbahn mittels einer Trennlage vorgesehen. Untenstehend in der schematischen Darstellung ist die Trennlage mit der Bitumenbahn eingezeichnet. Auf der linken Seite ist der schematische Aufbau gemäss SIA Norm aufgezeichnet. Daneben ist die PCI-Variante auf skizziert. Was sofort auffällt ist der Höhenunterschied zwischen den zwei Systemen. Mit der PCI-Variante wurde mit einer Gesamthöhe von 35 mm, die notwendige Lastverteilschicht aufgebaut, die Fussbodenheizung integriert und die Böden teilweise ausgeglichen.
Dank einer ausgeklügelten Formel der PCI Bauprodukte AG konnte die notwendige Lastverteilschicht auf der Bitumenbahn mit nur 20 mm ausgeführt werden anstatt wie gemäss Norm verlangt mit ca. 70 mm. Weiterhin empfiehlt die PCI für einen dünnschichtigen Aufbau die Ausführung eines Spezial-Heizsystems, das mit einer faserverstärkten Fliessmasse PCI Periplan Extra einge- und übergossen wird. Die Dicke über den Heizrohren wird hierbei mit mindestens 5 mm vorgegeben. Dies ermöglicht Warmwasser-Fussbodenheizungen mit einer Schichtdicke von gesamthaft 15 mm auf tragfähigen Untergründe. In unserem Fall im Erdgeschoss wurde dieser tragende Untergrund durch die Lastverteilschicht vorgängig erstellt.
Im Obergeschoss stellen sich die Verhältnisse der Dickeneinsparung noch etwas extremer dar. Denn das Warmwasser-Fussbodenheizsystem im PCI Periplan Extra integriert kann direkt auf Holzdielen appliziert werden, mit dem Vorteil, dass:
Die Holzdielen im Verbund mit dem PCI Periplan Extra eine Versteifung und Verstärkung erfahren.
Ein Ausgleich von leichten Unebenheiten erfolgen kann.
Die Gesamtschichtdicke des Systems ohne Endbelage 15-17 mm beträgt.
Im Vergleich dazu steht die normgerechte Ausführung immer noch mit einer Gesamtschichtdicke von 70 mm.
Im Gegensatz zum Neubau sind die Randbedingungen bei der Renovation oft enger gesteckt und Überraschungen beim Rückbau von bestehenden Belägen und Beschichtungen nicht ausgeschlossen. Deshalb müssen immer wieder Lösungen kurzfristig vor Ort gefunden werden. Es kann gut sein, dass Lösungsansätze gefunden werden müssen, die nicht normgerecht sind, aber aufgrund von Erfahrungen und Tests von Lieferanten basieren und somit den aktuellsten Stand der Technik wiederspiegeln.
Die Planung und Ausführung solcher Lösungen bedingt ein erfahrenes Team, das sich gegenseitig vertraut, hinterfragt und auch mal nein sagen kann falls die Lösungen nicht überzeugend sind. Deshalb sprechen wir uns klar für eine gemeinsame, möglichst frühzeitige Lösungsfindung unter allen beteiligten Parteien aus.
Data
18.12.2018
Compito
Renovierung eines alten Waadtländer Bauernhauses. Ausführung von Fussbodenheizungen auf verschiedenen Untergründen.
Località
La Fruitière
Esecuzione
2018
Committente
Unternehmen: EMSEC Groupe, Genolier
Il vostro interlocutore per chiarimenti:
PCI Bauprodukte AG
Im Schachen 291, 5113 Holderbank
Telefon: +41 58 9582121
Telefax: +41 58 9583122
E-Mail: pci-ch-info@pci-group.eu
www.pci.ch